Rezension in Belahl

Auch wenn mein lieber Mitredakteur N. beim Bandnamen ELEND die Augen verdreht, mit gestellter Kastratenstimme die ELEND-Sängerin Nathalie Barbary parodiert und sich in endlosen Nörgeltiraden der Marke „Das is’ ja kein Metal!“ ergeht, ich zähle „Weeping Nights“ trotz einiger Langatmigkeiten in einigen Songs ganz klar zu meinen Alltime-faves. Alles in allem finden sich auf dieser CD neben sechs umarrangierten Versionen von Songs aus den ersten beiden Alben nur drei neue Songs, die einige Neuheiten zeigen. Zum Beispiel sind keinerlei männliche Gesangsstimmen zu finden, auch von den Black Metal-vocals der Vergangenheit hat man sich vollständig verabschiedet. Die neuen Songs wirken dynamischer, und paradoxerweise trotzdem introvertierter und weniger schnell durchschaubarer als das Material der ersten beiden Alben, auch wenn natürlich schon diese Alben mir sehr gut gefallen haben. Krönung dieser fantastischen Kompositionen sind natürlich die wohldosierten Gesangseinlagen von Nathalie Barbary, die sich nicht nur perfekt in die Songs einfügen, sondern darüber hinaus auch noch eine großartige Umsetzung der Texte schaffen.
Großartige Musiker, fantastische Songs, geniales Konzept. Verdiente Höchstnote.

10/10
NB
Belahl 1/98