Rezension in Ablaze

Bereits ELENDs Debüt war ein Meilenstein in der Fusion von Klassik und Black-Metal-Elementen. Der Nachfolger aber katapultiert sie endgültig in die Riege der alten Meister der Klassik. Renaud Tschirner und Iskandar Hasnawi beschwören mit ihrem begnadeten kompositorischen Talent Klangwelten herauf, in der sich unendliche Schönheit und Traurigkeit in märchenhaft-schaurigen Traumlandschaften materialisieren. Kein Element moderner Rockmusik wie etwa Gitarre oder Schlagzeug darf diese exzellente Mischung aus Orchester, Geigen, Klavier, Engelsstimmen und den unvergleichlichen, traurig-bösen Schreien Iskandars verderben. „Les Ténèbres du Dehors“ ist die optimale Begleitmusik für Wanderungen durch die Tiefen eines selbst. Momente der Euphorie aber auch tiefster Verzweiflung können körperlich erfahren werden und ich traue mich zu behaupten, daß mir die dramatischste und spannendste CD der letzten Jahre zu Ohren gekommen ist. Von so einem Album habe ich immer geträumt. Die Verpackung dieser genialen, bombastischen 64-Minuten setzt dem Ganzen noch eine mit Juwelen besetzte Krone auf, denn ein schöneres Digipack oder Booklet habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Ultimativ! Iskandar und Renaud haben ein Jahr ihres Lebens für dieses Meisterwerk hingegeben. Gebt ihnen durch den Kauf von „Les Ténèbres du Dehors“ eine Kleinigkeit retour. An dieser CD führt wahrlich kein Weg vorbei.

Bruder Clé
Ablaze Nr. 9, März/April 96